Säure- und Basenhaushalt

Übersäuerung: Symptom oder Ursache?

Übersäuerung Ursachen

Krankheiten gibt es viele, wirkliche Heilmittel dagegen sind eher rar. Wer sich nicht wohl fühlt, geht zum Arzt und wird dort mehr oder weniger erfolgreich behandelt. Hauptproblem dieser Behandlungen ist, dass sich kaum jemand für die Ursache der Beschwerden interessiert.
Wenn Sie Halsschmerzen haben, bekommen Sie Tabletten gegen Halsschmerzen, wenn Sie arthritische Probleme haben, werden Ihnen entzündungshemmende Medikamente empfohlen und wenn Sie einen hohen Blutdruck haben, dann wird Ihnen eben ein blutdrucksenkendes Medikament verschrieben.


Dabei ist den meisten Krankheiten und Beschwerden eine einzige Ursache gemein: Übersäuerung. 

Übersäuerung ist ein Zustand, der ganz zu Beginn eines jeden Leidensweges steht. Leider spürt man eine Übersäuerung anfangs nicht.
Der menschliche Organismus versucht - oft über viele Jahrzehnte hinweg - eine bestehende Übersäuerung zu kompensieren. Das gelingt auch eine Zeitlang. Wie lange, das hängt von der individuellen Konstitution, dem Lebensstil und den persönlichen Reserven ab.
Dann tauchen die ersten Symptome auf. Meistens fühlt man sich anfangs "nur" ein wenig energielos, schlapp, müde und ohne jeglichen Antrieb. Im Laufe der Zeit kommen die verschiedensten Leiden und Symptome noch dazu. Da viele Medikamente die bestehende Übersäuerung noch verstärken, droht ein Teufelskreis nahezu ohne Ausweg.


Übersäuerung: Ungleichgewicht im Säure-Basen-Haushalt

Doch was ist nun mit "Übersäuerung" wirklich gemeint? Es geht - wie der Name deutlich sagt - um zu viel Säure. In unserem Organismus gibt es Bereiche, die sauer sein müssen (das Scheidenmilieu zum Beispiel oder der Dickdarm) und es gibt Bereiche, die - um ordnungsgemäß funktionieren zu können - basisch sein müssen (zum Beispiel das Blut, die Zwischenzellflüssigkeit oder der Dünndarm).
Um diesen fein ausgeklügelten Säure-Basen-Haushalt in seinem Gleichgewicht zu halten, gibt es verschiedene körpereigene Regelmechanismen. Zu diesen Mechanismen gehören die Atmung, die Verdauung, der Kreislauf und die Hormonproduktion. Sie alle sind stets darum bemüht, den gesunden pH-Wert im Körper aufrecht zu halten.
Der pH-Wert gibt an, ob eine (Körper-)Flüssigkeit sauer oder basisch ist, wobei ein Wert von unter 7 eine Säure anzeigt und ein Wert von über 7 bis 14 eine Base.

Weil schon kleinste Abweichungen des Säure-Basen-Wertes des Blutes lebensbedrohlich werden können, hat unser Körper umfangreiche Puffersysteme eingebaut:


Während die Lunge die Kurzzeitregulation übernimmt, scheiden die Nieren ständig Säuren aus. Auch die Knochen und das Bindegewebe haben eine wichtige neutralisierende Funktion für den Säure-Basen-Stoffwechsel. Letztere werden aber heute leider überfordert, da wir mit unserer modernen Nahrung einen Säureüberschuss zu uns nehmen, auf den wir genetisch nicht eingerichtet sind. Ernährungsunabhängige Faktoren, wie Stress, extrem hohe Belastung und Überforderung und andere Umweltbelastungen erhöhen die Säurezufuhr noch zusätzlich.

Was bedeutet das für uns? 
Unsere heute verbreitete Ernährungsweise mit einem hohen Anteil an tierischen Eiweißen (Fleisch, Wurst, Käse und alle anderen Milchprodukte) bringt die maximal denkbare Säurebelastung mit sich. Um das notwendige Säure-Basen-Verhältnis des Blutes aufrecht erhalten zu können, greift – nachdem die oben beschrieben Mechanismen nicht mehr ausreichen – ein letzter Notmechanismus: Der Körper verwendet die Mineralien des Knochens. In einer neueren Studie konnte nachgewiesen werden, dass eine chronische Übersäuerung, den Abbau von Knochen fördert, den Knochen aufbauende Zellen hemmt und zusätzlich große Mengen von Kalzium aus den Knochen zieht. Osteoporose, die vor allem in den westlichen Nationen mit dem weltweit höchsten Verzehr von Milchprodukten massiv zunimmt, ist die Folge.

Wie schützen Sie sich? 
Erhöhen Sie die tägliche Zufuhr von Basen in Form von Obst, Gemüse und Salaten. Trinken Sie viel reines Wasser. Reduzieren Sie Säurebildner wie Milchprodukte, Fleisch, Wurst und Softgetränke. Nutzen Sie jede Bewegungsmöglichkeit. Atmen Sie viel und tief.

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