Vegetarisch essen: Lupinen statt Soja

Schon mal Lupinen-Schnitzel probiert? Oder Lupinen-Grillwurst? Wer öfter auf Fleisch verzichten möchte und Soja nicht mag oder verträgt, hat jetzt eine gute Eiweiß-Alternative: die Süßlupine, eine Verwandte der bekannten Gartenlupine. Aus ihren Samen wird Lopino, ein tofuähnlicher Quark, gewonnen, den es pur zu kaufen gibt oder mit anderen Zutaten zu vegetarischen Spezialitäten verarbeitet. Außerdem sind Nudeln aus Lupinen-Mehl auf dem Markt, Flüssigwürze, und die Backindustrie freut sich über einen Lupinen-Ballaststoff namens Okara, der dafür sorgt, dass Frühstücks-Flakes und Gebäck länger frisch bleiben.


Das Ganze ist auch noch richtig gesund: Die Süßlupine enthält hochwertiges Eiweiß mit allen essenziellen Aminosäuren, ungesättigte Fettsäuren, wichtige Mineralstoffe (Kalzium, Eisen, Magnesium) und große Mengen des Vitamins B12, das fast nur in Fleisch vorkommt und die Blutbildung fördert - wichtig für Vegetarier.

Ob unbehandelter Quark oder mit Brokkoli gefülltes Schnitzel, alle Lupinen-Produkte haben Bio-Qualität und sind garantiert gentechnikfrei. Denn bisher werden Lupinen ausschließlich im Öko-Landbau gezüchtet. Mit der Gartenlupine haben diese Sorten aber nur wenig gemein; Bitterstoffe, die die Pflanze ungenießbar machen, wurden herausgezüchtet.

Ursprünglich stammt die Lupine aus Südamerika und wurde im gesamten Mittelmeerraum angebaut. Heute wächst sie in Australien, Frankreich und neuerdings in Ungarn und Rumänien. Das weiß, gelb und blau blühende Gewächs ist außerordentlich anspruchslos, nimmt mit kargem Sandboden Vorlieb und stört sich auch nicht am raueren Klima Ostdeutschlands, wo es ebenfalls im großen Stil angebaut wird. Kein Wunder, dass man die Süßlupine schon als "Sojabohne des Nordens" bezeichnet.

Trotz vieler Ähnlichkeiten zwischen den beiden Pflanzen - im Einzelfall kann die Lupine die bessere Alternative sein:

  • Allergische Reaktionen auf Lupinen-Eiweiß sind bisher nicht bekannt - auf Sojaeiweiß aber schon.
  • Hülsenfrüchte wie Soja sind schwer verdaulich (Blähungen), die Lupine macht keine Probleme.
  • Anders als Soja enthält die Lupine keine Purine. Purine sind Substanzen, die im Körper zu Harnsäure abgebaut werden und Gicht fördern können.
  • In Sachen Mineralstoffe hat die Lupine eindeutig mehr drauf.
  • Und auch was den Fettgehalt angeht, steht die Lupine etwas besser da: drei Gramm gegenüber fünf Gramm bei Tofu. Zum Vergleich: mageres Schweinekotelett hat ebenfalls fünf Gramm Fett (alle Werte auf 100 Gramm bezogen).


Wer Lupino mal probieren möchte: Schnitzel, Tarteletts, Würstchen und Nudeln (z. B. von multikost, Fauser Vitaquell, Liho) gibt es in Reformhäusern, Naturkostläden oder gut sortierten Supermärkten. Lopino natur eignet sich für eigene Kreationen: zum Marinieren, Braten, Überbacken, Grillen, als Füllung oder Brotaufstrich.

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