Hirnblutungen durch Cholesterinsenker?

Hirnblutungen durch Cholesterinsenker? - © lunaundmo - Fotolia.com 
Sie werden zum Schutz gegen Herzinfarkt und Schlaganfall eingesetzt: Cholesterinsenker.
Jetzt warnt die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) angesichts einer Studie vor diesen Medikamenten. Demnach können sie bei Patienten, die schon einmal eine Hirnblutung erlitten haben, das Risiko für weitere Hirnblutungen erhöhen. 

Die sogenannten Statine gehören zu den weltweit am häufigsten verschriebenen Medikamenten. Sie tragen nachweislich dazu bei, Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Menschen mit erhöhten Cholesterinwerten zu mindern. Nach den neuesten Zahlen einer Studie von Medizinern der Harvard Universität in Boston, können Statine für manche Schlaganfallpatienten jedoch schädlich sein. Wird der Schlaganfall nicht durch ein verstopftes Blutgefäß, sondern durch eine Hirnblutung ausgelöst, steigt unter dem Einfluss des Cholesterinsenkers das Risiko, innerhalb eines Jahres erneut eine Hirnblutung zu erleiden, und zwar um 22 Prozent.
Weitere Berechnungen der Studie deuten darauf hin, dass sich für diese Patienten die Lebenserwartung bei guter Lebensqualität im Durchschnitt um 2,2 Jahre verkürzt. Die Beweiskraft der amerikanischen Studie gilt als eingeschränkt. Mediziner der DSG weisen aber darauf hin, dass bei Patienten mit Blutungen im Großhirnlappen – die Behandlung mit Cholesterinsenkern wird für sie als besonders gefährlich eingeschätzt – Statine nur mit Vorsicht weiter verabreicht werden sollten. Risiko und Nutzen seien sorgfältig gegeneinander abzuwägen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen